3. Trimenon

Endspurt zum Startpunkt

Jetzt beginnt der Endspurt: Dein Bauch wird groß und größer und macht leider auch manches beschwerlicher. Aber dafür beginnt der Mutterschutz: jetzt kannst du dich ganz auf die anstehende Geburt vorbereiten.

Mama

Jetzt beginnt der Endspurt: Dein Bauch wird groß und größer und leider auch beschwerlicher. Du kannst wegen des Bauches nicht mehr tief einatmen und der Rücken und das Becken sind mehr belastet. Dein Magen kann sich nicht ausdehnen und du bekommst leicht Sodbrennen. Zum Glück beginnt ab der 34+0 SSW der Mutterschutz: jetzt kannst du dich ganz auf die anstehende Geburt vorbereiten.

Wann kommt denn das Kind überhaupt?
An dem im Mutterpass eingetragenen Entbindungstermin kommen nur ca. 4% aller Kinder auf die Welt - die Geburt findet aber zu über 90% in den zwei Wochen vor oder nach dem errechneten Termin statt, geplante Kaiserschnitte in der Regel im Zeitraum ab 14 Tagen vor dem Termin.

To-do Liste für das dritte Trimenon:
Langsam könnt ihr euch auch um all das kümmern, was ihr kurz vor und nach der Geburt so braucht und Dinge vorbereiten, für die ihr nach der Geburt keine Zeit mehr habt:
Ihr solltet Euch um einen Kinderwagen (Lieferzeit manchmal bis zu zwei Monate!) kümmern, außerdem um eine Babytrage / Kindersitz fürs Auto.
Zuhause solltet Ihr euch um einen Wickeltisch, einen Vorrat an Windeln, Feuchttücher und Mülltüten kümmern.

Erstausstattung
Zum Nestbau gilt es neben dem Wickeltisch auch dafür zu sorgen, dass Ihr nach der Geburt die wichtigsten Lebensmittel und genügend Haushaltsbedarf (so profane Dinge wie Klopapier) zuhause habt. Mit einem Neugeborenen ist es oft so turbulent, dass man manchmal gar nicht Zeit zum Einkaufen findet. Plant so, als begänne mit der Geburt ein angekündigter Corona-Lockdown. Was ihr schon zuhause habt, müsst ihr nicht - wenn es stressig ist - später besorgen.

Geburtsvorbereitungskurs
Zu diesem solltet Ihr spätestens zu Beginn des dritten Trimenon angemeldet sein.

Und last but not least: Langsam wird es Zeit, sich um den Namen des Babys Gedanken zu machen.

Baby

Im dritten Trimenon kann das Baby nun die Augen öffnen und Licht erkennen, es kann nun hören und bei der Geburt die Stimme seiner Mutter von andere unterscheiden. Weil das alles ganz schön anstrengend ist, schläft es nun auch öfter und Mama kann Schlaf- und Wachzeiten an den Kindsbewegungen gut spüren.

Das Kind ist mit Beginn des dritten Trimenon auch lebensfähig – wenn auch zu Beginn nur mit kinderärztlicher Hilfe. Die Lunge ist das Organ, dass am spätesten ausreift und „einsatzbereit“ ist – in der Regel ab der 35. SSW. Kinder, die vorher auf die Welt kommen, benötigen in der Regel noch eine Unterstützung für die Lunge. Nach der 35. SSW sind alle Organe fast vollständig ausgereift, das Kind wächst „nur“ noch, gilt aber bis 37+0 noch als Frühgeborenes.

Dein Baby nimmt nun auch die Geburtsposition ein: Üblicherweise liegen die Babys (90%) mit dem Kopf voraus (Schädellage) im Geburtskanal. Falls es sich nicht so dreht und mit dem Popo voraus liegt (Beckenendlage), musst du dich bei deiner Frauenärztin über die Möglichkeiten Kaiserschnitt, äußere Wendung oder Spontangeburt aus Beckenendlage informieren. Eine Wendung oder eine Spontangeburt aus Beckenendlage bieten in Deutschland nur einige Krankenhäuser an.

Frauenärztin

Ab der 30. SSW darfst du den Frauenarzt alle zwei Wochen besuchen. Da nun dein Körper deutlich „schwangerer“ ist, werden Herz und Kreislauf mehr belastet. Das Kind wird größer und benötigt eine kontinuierlich gute Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Die Frauenärztin muss insbesondere hohen Blutdruck und Eiweiß im Urin ausschließen, beides neben Übelkeit und Wassereinlagerungen mögliche Zeichen einer Schwangerschaftsvergiftung.

In der 30. SSW erfolgt bei einer unauffälligen Schwangerschaft der letzte reguläre Ultraschall des Kindes, es werden aber weitere Untersuchungen empfohlen.
Frauen mit dem Blutgruppenfaktor Rhesus negativ erhalten – wenn das Kind im Pränataltest Rhesus positiv ist, eine sogenannte Rhesus-Prophylaxe: Damit wird verhindert, dass die Mutter gegen das Blut des Kindes Antikörper entwickelt, was in der aktuellen Schwangerschaft, vor allem aber in einer Folgeschwangerschaft oder bei Bluttransfusionen gefährlich wäre.

Um die 30. SSW wird die Impfung gegen Keuchhusten empfohlen -auch bei einem in der Regel bestehendem Impfschutz der Schwangeren (Keuchhustenimpfung muss an sich nur alle zehn Jahre aufgefrischt werden). Durch die Impfung bildet dein Körper viele Antikörper, die über die Nabelschnur auch das Kind bekommt und damit einen besseren „Nestschutz“ bis zur Impfung gegen Keuchhusten.