Geburt

Wann geht es los?

Keine Hebamme und keine Ärztin kein Bluttest und keine Untersuchung können dir vorab sagen, wann die Geburt beginnt. Am im Mutterpass angegeben Entbindungstermin werden auch nur 4% aller Kinder entbunden. Es gibt aber „Vorboten“, die anzeigen, dass es bald los gehen könnte (du merkst, auch der Fruchtwasserkapitän schippert hier im seichten Konjunktiv), dazu gehören

  • ein Absenken deines Bauches, da das Kind nun tiefer ins Becken rutscht.
  • Abgang des berühmten „Schleimpfopfs“ : durch das Öffnen des Muttermundes löst sich etwas blutiger Schleim. Auch dann kann es aber noch einige Tage dauern, bis die Geburt beginnt.
  • Allgemeine Zeichen wie Schlaflosigkeit, Völlegefühl, Appetitlosigkeit.

Und wann geht es nun wirklich los?

Die Geburt beginnt mit der Eröffnung des Muttermundes durch regelmäßige Wehentätigkeit oder mit einem vorzeitigen Blasensprung.


Blasensprung

Ein Blasensprung bedeutet, dass die Fruchtblase reißt und Fruchtwasser austritt. Dies kann vor der Geburt im Supermarkt geschehen (vorzeitiger Blasensprung), während der Geburt auf dem Kreißbett, oder nach der Geburt (dann kommt das Kind in der Fruchtblase auf die Welt, die sogenannte Glückshaube).
Beim vorzeitigen Blasensprung besteht nun eine Verbindung zwischen dem Kind und der „Außenwelt“ und über die Scheide und Bakterien können das Kind erreichen. Deswegen solltest du nun das Krankenhaus aufsuchen und das Kind innerhalb der nächsten 2 Tage auf die Welt kommen.

Regelmäßige Wehen

Im Lauf der Schwangerschaft, vor allem in den letzten Wochen hast du öfters Kontraktionen bemerkt. Beim Geburtsbeginn werden die Wehen regelmäßig, das heißt sie treten alle 5 bis 10 Minuten auf. Das ist eine grobe Faustregel und kann im Einzelfall – in deinem Fall – anders sein. Dennoch sollte man mit Eintritt von regelmäßiger Wehentätigkeit im Kreißsaal vorbeisehen, damit dort der Muttermund untersucht werden kann.

Immer zügig ins Krankenhaus solltest du bei Blutungen (Ausnahme: der Abgang von leicht blutigem Schleim als Schleimpfropf) oder bei Anzeichen eine Schwangerschaftsvergiftung: Übelkeit, starke Kopfschmerzen, Oberbauchschmerzen

Übertragung - was nun?

Deine Mutter fragt täglich nach, wann das Kind endlich kommt, und deine Schwiegermutter gefühlt stündlich. Deine Oma backt für dich im August Zimtsterne, weil Zimt die Wehen anregt und das Schlimme daran ist, du wunderst dich eigentlich auch, warum du immer noch einen Bauch hast. So fühlt sich Übertragung an. Übertragung bedeutet, dass der errechnete Entbindungstermin verstrichen ist und dein Kind keine Anstalten macht, auf die Welt zu kommen.

Du musst Dir keine Sorgen machen! Nur 4% der Kinder kommen zum errechneten Termin, das heißt 96% nicht und davon knapp 40% nach dem Termin. Du bist also nicht allein (und damit meinen wir nicht deine Schwiegermutter und ihr Schwangerenstalking).

Manche Schwangere sollen nicht übertragen, zum Beispiel, wenn sie in der Schwangerschaft wegen eines Diabetes Insulin spritzen müssen, in diesen Fällen erfolgt eine medizinische Geburtseinleitung. Auch bei sehr groß geschätzten Kindern (damit die Geburt nicht zu schwierig wird) oder bei sehr zierlichen Kindern (weil hier der Mutterkuchen ggf. das Kind nun nicht mehr gut versorgen kann) kann eine Einleitung am Termin erwogen werden.

Bei einem „normalem“ Schwangerschaftsverlauf wird nach dem Termin noch zugwartet. Alle zwei bis spätestens 5 Tage wird nun eine Kontrolluntersuchung bei der Frauenärztin gemacht aber spätestens zehn Tage nach dem ursprünglich errechneten Entbindungsdatum wird ein Einleitungstermin vereinbart.